[ BEITRAG ]
Employer Branding
Der Fachkräftemangel hat den Arbeitsmarkt zu einem Arbeitnehmermarkt werden lassen. Die besten Talente wandern zu den großen Konzernen ab & dem Mittelstand fehlt es an Personal. Unternehmen müssen sich als attraktiver Arbeitgeber positionieren, um die besten Fachkräfte für sich zu gewinnen. Erfahren Sie in unserem Artikel, wie Sie durch erfolgreiches Employer Branding Ihre Unternehmenskultur & firmeninternen Werte erfolgreich nach Außen kommunizieren.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Employer Branding ist ein strategischer Ansatz, mit dem Unternehmen sich als attraktive Arbeitgeber positionieren, um Fachkräfte zu gewinnen und langfristig zu binden. Ziel ist es, sich von der Konkurrenz abzuheben und qualifizierte Kandidaten anzuziehen, während gleichzeitig die Mitarbeiterbindung gestärkt wird. Dies trägt zur positiven Außendarstellung bei und senkt langfristig die Recruiting-Kosten. Zu den Vorteilen gehören ein gesteigertes Arbeitgeberimage, höhere Mitarbeiterzufriedenheit und die Reduzierung von Fluktuation. Eine starke Arbeitgebermarke erleichtert die Rekrutierung und unterstützt die langfristige Wettbewerbsfähigkeit. Employer Branding ist dabei strategisch, während Personalmarketing operativ und Recruiting auf die Stellenbesetzung ausgerichtet ist. Die Zielgruppe umfasst sowohl junge Talente, die hohe Erwartungen an Arbeitgeber haben, als auch erfahrene Fachkräfte, die durch ihr Wissen unverzichtbar sind. Maßnahmen für das Employer Branding umfassen externe Strategien wie die Kommunikation der Unternehmenskultur über Social Media und interne Maßnahmen wie Mitarbeiter-Benefits und Weiterbildung. Kennzahlen wie Bewerbungsanzahl, Fluktuationsrate und Mitarbeiterumfragen helfen, den Erfolg zu messen. Der Aufbau einer Employer Branding Strategie erfordert eine Bedarfsanalyse, klare Zielgruppenansprache und eine attraktive Employer Value Proposition (EVP). Wichtige Trends sind Social Media Recruiting, Active Sourcing und Diversity. (Geschätzte Lesezeit: 20–25 Minuten)
Erfolgreiches Employer Branding
In Zeiten von Personal- und Fachkräftemangel ist der Wettbewerb um die besten Talente im “War for Talents“ zu einer Herausforderung geworden. Große, namhafte Unternehmen wie Porsche, Facebook oder SAP gehen bereits mit positivem Beispiel voran und sind Leitbild für erfolgreiches Employer Branding. Umso wichtiger ist es für kleine und mittelständische Unternehmen ihre Werte und Unternehmenskultur zu definieren und den Aufbau einer starken, erfolgreichen Arbeitgebermarke voranzutreiben. Dabei gilt es, authentisch seine Stärken und Besonderheiten hervorzuheben und sich damit durch eine überzeugende Botschaft unter der Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt abzuheben. Mit durchdachten Maßnahmen können Unternehmen entlang einer Employer-Branding-Strategie ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Neue Mitarbeiter und Fachkräfte finden, sie langfristig an das Unternehmen zu binden und die Mitarbeiterzufriedenheit konstant zu halten, wird zum zentralen Aufgabenschwerpunkt im Recruiting und HR Management. Doch wie kann man wirklich Fachkräfte für das eigene Unternehmen begeistern & zu Unternehmensbotschaftern machen? Wie entwickelt man eine erfolgreiche Employer Branding Strategie? Und welche Rolle spielt heute Social Media im Employer Branding Prozess?
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Ziele & Vorteile von Employer Branding
Grundlegendes Ziel
Das Ziel von Employer Branding besteht also darin, sich aufgrund der hohen Arbeitgeberattraktivität von der Konkurrenz abzuheben und im Kampf um die kompetentesten Fachkräfte, den richtigen Kandidaten für sich gewinnen zu können. Aber auch die langfristige Mitarbeiterbindung spielt im Kontext von Employer Branding eine wichtige Rolle und gewinnt zunehmend an Bedeutung. Hoch qualifizierte Bewerber haben die Wahl unter vielen Top-Arbeitgebern und achten immer mehr auf übereinstimmende Werte, ein gutes Image, eine ausgeglichene Work-Life-Balance, umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten und ein spannendes Arbeitsumfeld. Doch stehen auch rein pragmatische Gründe im Vordergrund. Unternehmen müssen als Akteure auf dem freien Markt wirtschaftlich denken und handeln, um langfristig erfolgreich zu sein. Dies beginnt bei der Beschaffung über die Planung von Produktionsabläufen und erstreckt sich bis hin zum Employer Branding. Deswegen ist es essenziell, die Vorteile und Ziele von Employer Branding im Blick zu behalten und wichtige Entscheidungen danach auszurichten. So sparen smarte Unternehmen durch glückliche Mitarbeiter finanzielle Ressourcen ein, wenn sie durch Mitarbeiterempfehlungen neue Mitarbeiter finden und einstellen können, anstatt auf Social Media Recruiting zurückgreifen zu müssen.
“Employer Branding hat zum Ziel, in den Wahrnehmungen zu einem Arbeitgeber eine unterscheidbare, authentische, glaubwürdige, konsistente und attraktive Arbeitgebermarke auszubilden, die positiv auf die Unternehmensmarke einzahlt.”
Kontrollierte Innen- und Außenwirkung
Employer Branding findet zu jedem Zeitpunkt ab der Existenz des Unternehmens statt. Jede Handlung, sei es durch Mitarbeiter oder die Geschäftsführung, beeinflusst die Wirkung und das Image des Betriebs nach innen und außen. Es liegt in der Hand des Unternehmens zu entscheiden, ob sie aktiv an diesem Gestaltungsprozess der eigenen Marke partizipieren wollen oder diesen Vorgang in fremde Hände geben. Jedoch ist es immer die klügere Entscheidung seine Außen- und Innenwirkung zielgerichtet und bewusst selbst zu steuern.
Kostenersparnis durch Mitarbeiterbindung
Ein angenehmes Arbeitsumfeld fördert das Wohlbefinden der Mitarbeiter und steigert ihre Motivation nachhaltig. Engagierte, leistungsfähige Mitarbeiter sind ein Schlüsselfaktor eines Unternehmens und entscheiden langfristig über den Geschäftserfolg. Dementsprechend sollte es im Interesse des Unternehmens liegen, ein respektvolles, wertschätzendes Umfeld zu schaffen, in dem seine Mitarbeiter aufblühen können und neue Bewerber kommen und bleiben wollen. Besonders die Identifikation mit der Unternehmenskultur wird immer bedeutender und führt bei Diskrepanzen zu geringerer Produktivität. Teilen die Mitarbeiter jedoch gemeinsame Werte und Grundsätze oder haben sich einem übergeordneten Ziel verschrieben, so entsteht zwischen diesen Menschen eine Bindung, die wie ein Kleber in zukünftigen Projekten für eine bessere Zusammenarbeit sorgt, den Teamgeist weckt und langfristig zu überdurchschnittlichen Leistungen führt.
Denn wenn sich ein Mitarbeiter mit den Idealen & Werteversprechen des Unternehmens identifizieren kann, kommt er nicht zur Arbeit, um aufgetragene Aufgaben abzuarbeiten und schnellstmöglich zu gehen. Er ist emotional involviert und im Herzen davon überzeugt, dass die zugeteilten Aufgaben einen wichtigen Beitrag leisten und wird deshalb bemüht sein, diese gewissenhaft umzusetzen. Es ist die Aufgabe des Personalmanagements, für solch eine Atmosphäre zu sorgen und so die Zufriedenheit, Arbeitsmoral und Motivation ihrer Fachkräfte zu steigern. Angestellte und Arbeitnehmer, die diese Wertvorstellungen verinnerlicht haben, werden dies auch abseits des Unternehmens verkörpern und so das Markenversprechen authentisch abbilden.
Begriffsabgrenzung
Der Bundesverband für Employer Branding, Personalmarketing, Recruiting e.V. (Queb) liefert folgende Definitionen zur besseren Abgrenzung der Begriffe:
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Employer Branding stellt somit das unternehmerische Äquivalent zum Produktimage dar. Auf dem freien Markt als Sammelbecken vieler Konkurrenzprodukte, wird sich jenes durchsetzen, welches sich durch seine Qualität, aber viel mehr noch durch seine gute Reputation und positives Image der Marke abheben kann. Betrachtet man nun nicht mehr Kunden & Käufer als Zielgruppe, sondern qualifizierte Fachkräfte auf der einen und etablierte Mitarbeiter auf der anderen Seite, wird das Unternehmen zum Produkt mit Markenwirkung. So werden unternehmenskulturelle Werte und Ideale entlang einer Employer-Branding-Strategie nach außen und innen vermittelt. Dabei gilt es festzulegen, wen man mit welcher Unternehmensbotschaft überzeugen möchte. Employer Branding bildet somit das Fundament des künftigen Personalmarketings. Dieses wiederum beschreibt die operative Umsetzung besagter Strategien und die Ausführung von Personalmarketingmaßnahmen zur Gewinnung neuen Personals, wie beispielsweise durch Social Media Recruiting und Google Recruiting.
Aber auch das Stellenanzeigen schalten auf regionalen Jobbörsen stellt eine wichtige Stellschraube bei der Mitarbeiterbeschaffung dar. Um die Reichweite zum Ansprechen potenzieller Mitarbeiter zu erhöhen, empfehlen wir darüber hinaus durch professionelle Dienstleister kreative Stellenanzeigen erstellen zu lassen, um unter breiter Konkurrenz grafisch aufzufallen. Recruiting fokussiert sich im Gegenzug dazu auf die Besetzung offener Stellen durch Bewerbungsgespräche und Assessment-Center.
Zielgruppe des Employer Brandings
Qualifizierte Bewerber
Betriebe stehen durch den demografischen Wandel und die dadurch entstehende Knappheit an Fachkräften vor einer Herausforderung in Sachen Recruiting und Mitarbeitergewinnung. Insbesondere High Potentials, Top-Studenten und Top-Studentinnen renommierter Universitäten und Fachhochschulen mit umfassenden Qualifikationen begegnen dem Arbeitsmarkt mit hohen Ansprüchen und großen Erwartungen. Universitäts- und Hochschulabsolventen überzeugen durch hochaktuelle State-of-the-Art-Lösungen, können mit modernster Software & Hardware umgehen und sind in ihrem Wissen auf dem neuesten Stand. Durch ihre begehrten Kompetenzen und Fähigkeiten können sie unter einer Vielzahl von Top-Arbeitgebern wählen und achten nicht mehr nur auf das Gehalt. Umso wichtiger ist es, die besten Attraktivitätsmerkmale, Arbeitgeberqualitäten und besten Unternehmenseigenschaften auf dem hochkompetitiven Arbeitnehmermarkt publikumswirksam in Szene zu setzen.
Employer Branding setzt genau an dieser Stelle an und positioniert das Unternehmen als Arbeitgeber mit Herz, Authentizität und Idealen. Damit hebt es sich von den restlichen Unternehmen ab und kann jene Talente für sich gewinnen, die als High Performer mit ihrem Wissen einen echten Mehrwert für das Unternehmen bieten. Diese überdurchschnittlich qualifizierten Nachwuchskräfte stehen den erfahrenen, etablierten Berufstätigen gegenüber. Diese gilt es genauso anzusprechen und mit Employer Branding Maßnahmen zu erreichen. Ihre Branchenerfahrung und Expertise, kombiniert mit der innovativen, disruptiven Denkweise der jungen Generationen ist wie ein Katalysator für neue Ideen, Produkte und Dienstleistungen.
Eigene Mitarbeiter im Unternehmen
Auch die eigenen Mitarbeiter, die bereits jahrelang in den einzelnen Fachabteilungen ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen, sollen dem Unternehmen langfristig erhalten bleiben. So bleiben wertvolles Wissen und Erfahrungswerte vieler Jahre in der Firma.
Insbesondere Arbeitskräfte mit spezialisierten Kenntnissen, nach derer der Bedarf hoch und das Angebot gering ist, fungieren oftmals in Führungspositionen als Leistungsträger für den Geschäftserfolg. Durch ihren hohen Erfahrungsschatz und jahrelange Einarbeitung in die Arbeitsprozesse des Unternehmens sind sie schwer ersetzbar und sollen im Rahmen eines Retention Programms im Betrieb gehalten werden.
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Employer Branding Maßnahmen
Eine starke Arbeitgebermarke ist das Ergebnis unterschiedlichster Employer Branding Maßnahmen. Man unterscheidet dabei zwischen externen und internen Maßnahmen.
Externe Employer Branding Maßnahmen
Kommunikation der Unternehmenskultur
Ob über Social Media, Business Netzwerke wie LinkedIn und Xing oder einen Unternehmensblog mit Karriereseite — diese Kommunikationskanäle ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen des Unternehmens auf authentische Art und Weise. Vom alljährlichen Sommerfest, offiziellen Firmenveranstaltungen oder Blicke in den Berufsalltag, potenzielle Bewerber bekommen ein Gefühl für die Arbeitsweise und Ideale des Unternehmens und können diese mit ihren eigenen abgleichen. So gehört die Präsentation der unternehmenskulturellen Eigenschaften zu jeder erfolgreichen Arbeitgebermarkenstrategie dazu.
Mitarbeiter als eigene Markenbotschafter
Durch spezielle Dresscodes, Präsentation Ihrer Kompetenzen und medialer Präsenz vertreten Mitarbeiter das Unternehmen nach Außen. Unabhängig ob in leitender Position oder als Praktikant, aufrichtig begeisterte und zufriedene Mitarbeiter sind das beste Aushängeschild für den eigenen Betrieb. Mitarbeiter können im Namen des Unternehmens als Speaker auf berühmten Veranstaltungen auftreten, auf HR Messen & Personalmessen in 2022 und 2023 den Konzern vertreten oder ihre Erfahrungen und Wissen in einem Unternehmensblog teilen. Auch bei der Teilnahme an fachlichen Diskussionsgruppen in Business Netzwerken können sich Mitarbeiter als Experten positionieren und ihre Kompetenz unter Beweis stellen. Auch auf Arbeitgeberbewertungsportalen wie kununu und Glassdoor können Arbeitnehmer ihre Meinung zu ihrem Arbeitgeber abgeben und im besten Fall positive Aufmerksamkeit schaffen.
Positive Candidate Experience
Unter Positive Candidate Experience versteht man im Employer Branding die Optimierung aller Kontaktpunkte des potenziellen Kandidaten mit der Arbeitgebermarke des Unternehmens. Das gilt für alle Schritte des Bewerbungsprozesses wie Stellensuche, über die Bewerbungsgespräche und den schriftlichen Verkehr. Defizite in der Erfahrung mit dem zukünftigen Arbeitgeber können bereits in der Bewerbungsphase ein schlechtes Bild erzeugen und wichtige Kandidaten zum Zweifeln bringen.
Interne Employer Branding Maßnahmen
Mitarbeitervorteile schaffen
Durch Zusatzleistungen kann das Unternehmen das Wohlergehen der Mitarbeiter steigern und Wertschätzung ausdrücken. Dazu gehören Kleinigkeiten wie kostenloser Kaffee genauso wie firmeneigene Kindergärten oder ein Sportstudio. Aber auch die Bereitstellung neuester Technologien und Software erleichtert die Arbeit und sorgt für mehr Zufriedenheit. Diverse Rückzugs- und Entspannungsmöglichkeiten, flexible Arbeitszeitmodelle wie Gleitarbeitszeit und monetäre Erleichterungen in der Mitarbeiterverpflegung tragen nicht nur zum Arbeitgebermarketing bei, sondern unterstützen auch bei der unternehmensstrategischen Personalbindung langfristig.
Karrierechancen und interne Vorteile
Perspektiven für einen beruflichen Aufstieg sind genauso wichtig, wie die Möglichkeit sich fachlich im Rahmen von Weiterbildungen fortbilden zu können. Fachkräfte kommen neu in die Firma, um einen weiteren Schritt auf der Karriereleiter zu wagen und sich weiterzuentwickeln, sie verlassen das Unternehmen jedoch auch, wenn sich ihnen diese Möglichkeit nicht bietet.
Interne Kommunikation und Feedbackkultur
Die Mitarbeiter sollten zu den neuesten Nachrichten und wichtigen Bekanntmachungen im Unternehmen über firmeninterne Portale mit Foren oder einer Arbeitgeberzeitung informiert werden. Gleichzeitig sollte allen Angestellten die Möglichkeit gegeben werden, jederzeit Feedback äußern zu können. So haben Unternehmen die Möglichkeit frühzeitig über ein schlechtes Arbeitsplatzklima oder eine Überbelastung der Mitarbeiter durch einen zu großen Workload informiert zu werden und haben so die Chance dagegenzuwirken. Unternehmen profitieren davon, Kritik durch die Angestellten bekommen zu können und sollten Wert darauf legen, wertschätzend und konstruktiv damit umzugehen. Solche Feedbackmöglichkeiten und Mitarbeiterbefragungen tragen nicht nur zu einer positiven Innenwahrnehmung und Mitarbeiterfahrung bei, sondern zahlen auch auf eine geringe Mitarbeiterfluktuation ein.
Employer Branding Kennzahlen
Kontinuierliches Controlling der durchgeführten Employer Branding Maßnahmen anhand spezifischer Kennzahlen lässt Rückschlüsse auf den Erfolg oder Misserfolg der Kampagnen zu. Diese Erfolgsmessung zeigt auf, wo Verbesserungspotenzial herrscht und welche Bereiche des Employer Branding erfolgreich funktionieren. Dabei sollten vorab unbedingt Ziele und der Ist-Zustand festgehalten werden, um die Werte vergleichbar zu machen und Erfolge tracken zu können.
Je nach Branche und Unternehmensgröße lassen sich unterschiedliche KPI’s und Kennzahlen im Employer Branding messen:
- Anzahl der Bewerbungen
- Rate von Ausbildungsabbrüchen
- Fluktuationsrate
- Umfrageergebnisse bei Mitarbeiterbefragungen
- Platzierung in Arbeitgeberrankings u.v.m.
Employer Branding Strategie
Der Aufbau einer Employer Branding Strategie ist der Grundbaustein zur Umsetzung von erforderlichen Employer Branding Maßnahmen. Es ist eine konsekutive Entscheidung, nach der sich alle nachfolgenden Entscheidungen in der Zukunft ausrichten. Umso wichtiger ist es, dass sich alle beteiligten Fachabteilungen wie das Human-Ressource-Management, PR & Marketing, aber auch die Geschäftsführung frühzeitig zusammensetzen und ein Leitbild erstellen.
1. Die unternehmerischen Bedürfnisse verstehen
In einem umfassenden Meeting sollten alle beteiligten Abteilungen wie Marketing & PR, die Geschäftsführung sowie unter Umständen der Betriebsrat unter Federführung des Human-Ressource-Managements zuerst die aktuelle Positionierung des Unternehmens analysieren. Dazu gehören eine Wettbewerbsanalyse sowie Befragungen der Mitarbeiter.
Interne Bedürfnisse
- Wie zufrieden sind die Mitarbeiter aktuell mit dem Betriebsklima?
- Wie zufrieden sind die Mitarbeiter mit dem Führungsstil?
- Welche Employer Branding Maßnahmen wurden bereits intern umgesetzt?
Externe Bedürfnisse
- Welche Employer Branding Maßnahmen wurden bereits umgesetzt?
- Wer bewirbt sich beim Unternehmen und wird dieser Talentpool den Anforderungen im Unternehmen gerecht?
- Gibt es eine Karriereseite und wie gut repräsentiert sie die Unternehmenskultur?
- Welche Kommunikationskanäle werden bereits genutzt?
- Welche zentralen Entscheidungskriterien kristallisieren sich für die bisherigen Bewerber im Gespräch heraus?
- Wie ist das Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz aufgestellt?
2. Die Zielgruppenanalyse durchführen & verstehen
Die Definition der Zielgruppe ist wichtiger Bestandteil jeder erfolgreichen Employer Branding Strategie. So wird im Zuge dieses Prozesses eine Zielgruppenanalyse durchgeführt, die Aufschluss darüber geben soll, wie die Bewerber denken und was sie antreibt. So werden Gesichtspunkte wie sozioökonomischer Hintergrund, Demografie und Motivation betrachtet. Aber auch Mediennutzung, Werte und politische Einstellung spielen eine Rolle. Nur wenn der Recruiter versteht, wer sein Wunschkandidat ist, können Employer Branding Maßnahmen zielgerichtet umgesetzt und auf die Ansprüche der gesuchten Arbeitskräfte zugeschnitten werden. So kann die Qualität der Bewerbungen nachhaltig gesteigert und der Recruiting-Prozess ressourcenschonend gestaltet werden.
3. Employer Value Proposition formulieren
Was hebt das Unternehmen von anderen Betrieben in der Branche ab? Warum sollten sich Arbeitnehmer genau auf die eigenen Stellenausschreibungen bewerben und nicht auf die der Konkurrenz? Diese Fragen gilt es zu beantworten, um eine Employer Value Proposition zu formulieren, die gleichzeitig attraktiv und dennoch bodenständig wirkt. Dazu gehören die Unternehmenskultur, Aufgaben im Betrieb und Aufstiegsmöglichkeiten, aber auch die langfristige Vision und Mitarbeitervorteile.
4. Kennzahlen wählen und Ziele setzen
Um die Attraktivität der eigenen Arbeitgebermarke messen zu können, werden zuverlässige, verwertbare Daten benötigt. Diese geben Schlüsse darauf, in welchen Phasen des Bewerbungsprozesses mögliche Kandidaten abspringen und zu verbessern sind und welche Stationen besonders erfolgreich verlaufen. Mögliche KPI‘s:
- Anzahl eingehender Bewerbungen
- Anzahl aktiv suchender Kandidaten — Mithilfe von Keywood-Tools
- Die “Time to Hire” — Wie lange dauert es, eine offene Stelle zu besetzen?
- Abbruchrate — Fehler lässt Leute in diesem Step aufhören
5. Erstellung einer Kommunikationsstrategie
Social-Media-Kanäle, Bilder und Videos geben direkte Eindrücke in das Unternehmen. Ziel ist es, die Markenbotschaft “Great-Place-to-Work” nach Außen zu tragen und Arbeitssuchende für sich begeistern zu können. Hier gehen Corporate Branding, PR und Employer Branding Hand in Hand. Wichtig ist es, die medialen Kontaktpunkte der Zielgruppe zu identifizieren und entlang der Employer Branding Strategie mit Content zu füllen.
6. Erstellung eines Redaktionsplans & Umsetzung
Steht eine Content-Strategie erstmal fest, gilt es, sie im Rahmen eines Redaktionsplans umzusetzen und die gewählten Marketingkanäle regelmäßig mit Inhalten zu füllen.
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Herausforderungen bei der Erstellung einer Employer Branding Kampagne
Zu Zeiten geburtenreicher Generationen wie den Babyboomern und Generation X war der Arbeitsmarkt gesättigt von arbeitswilligen Bewerbern. Konzerne und Unternehmen hatten keine Probleme, geeignete Kandidaten zu finden und ihre Positionen zu besetzen. Heute hat sich die Lage stark gewandelt. Die Jahrgänge sind wesentlich kleiner in den Geburtenzahlen und stellen die Betriebe schon allein rein quantitativ vor Herausforderungen. Der Arbeitsmarkt ist zudem deutlich heterogener geworden und bietet nun einen bunten Mix an Bewerbern unterschiedlichster Generationen — jede mit unterschiedlichen Erwartungen und Prioritäten an den Arbeitgeber in Sachen Work-Life-Balance, Aufstiegschancen und Gehalt. Die neuen Lebensmodelle und Vorstellungen der neuen Generationen mit denen der traditionsreichen Generationen unter einem Dach in der Personalpolitik zu berücksichtigen und auf dem Stellenmarkt ansprechen zu können, ist für Personalbeauftragte und HR — Manager eine große Aufgabe der heutigen Zeit. Ist diese Aufgabe jedoch einmal bewältigt, können Recruiting Kampagnen genutzt werden um den Recruitingprozess angenehmer zu gestalten.
Trends im Employer Branding im Jahr 2022
Social Media Recruiting und Mobile Recruiting
Instagram Recruiting, Facebook Recruiting, aber auch TikTok Recruiting, Pinterest Recruiting & Youtube sind gute Methoden um die Markenbotschaft des Unternehmens zielgruppenspezifisch kommunizieren zu können. Doch nicht nur das: Social Media eröffnet einen Raum für Humor, Fehlschläge, Learnings — gibt Einblicke hinter die Kulissen — ungezwungen und fern von Krawatten, eine Möglichkeit, um mit den Wertvorstellungen des Unternehmens in Kontakt zu kommen. Es gibt Platz für echten Dialog mit potenziellen, jungen Bewerbern. Unternehmen sollten die direkten Ansprache- und Umfragemöglichkeiten nutzen, um ihre Zielgruppe und deren Bedürfnisse besser verstehen zu lernen. Insbesondere wenn der Bedarf an Hochschulabsolventen hoch ist, ergibt es Sinn in zielgruppengerechtes Marketing wie Social Media Recruiting im Rahmen von Hochschulmarketing zu investieren.
Future Work — Diversity, Green Recruiting, Employee Experience
Themen wie künstliche Intelligenz im Recruiting, Data Science und Automatisierung halten Einzug nicht nur in den privaten, sondern auch in den beruflichen Alltag. Sie verändern die Art der Arbeit nachhaltig und machen es zur Notwendigkeit, Arbeitsprozesse und bestehende Strukturen neu zu überdenken. Gleichzeitig eröffnen sie neue Türen — so können sich HR-Manager die Mengen an Daten zunutze machen, um die Erfahrung der Mitarbeiter und Bewerber mit dem Unternehmen langfristig zu optimieren — man spricht von der sogenannten Employee Experience. Diese umfasst alle Aspekte des Arbeitsumfeldes und Zusammenarbeit im Unternehmen — angefangen vom Bewerbungsprozess, Onboarding bis hin zum Umgang mit Kritik. Aber auch Themen wie Green Recruiting, neue Arbeitsmodelle und Diversität gewinnen zunehmend an Bedeutung im Employer Branding. Besonders die Vielfalt der Mitarbeiter spiegelt die Offenheit des Arbeitgebers — so zeigen interne Diversity-Netzwerke, dass jeder willkommen ist — unabhängig vom Geschlecht, Ethnie und Religion.
Active Sourcing
In der Personalbeschaffung will man sich in Zukunft nicht mehr darauf verlassen, dass wechselwillige Kandidaten und Hochschulabsolventen ausschließlich durch die Marketingkampagnen erreicht werden. Stattdessen gewinnt die offensive Mitarbeitergewinnung immer mehr an Bedeutung und wird durch den Aufbau eines Talentpools erfolgreich umgesetzt. Mitarbeiterempfehlungsprogramme, Alumni- und Karrierenetzwerke bieten gute Ansätze, um neue Fachkräfte zu finden.
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Erfolgreiches Employer Branding aus der Praxis
Karriereseite von Hellofresh
Hellofresh wurde 2019 mit der Auszeichnung “Great-Place-to-Work” auf dem Business Netzwerk Glassdoor gekürt. Auf ihrer Karriereseite lassen sie den Preis für sich sprechen und werben entsprechend ihres Unternehmenprodukts für ihr “Erfolgsrezept”. Sie vermitteln anschaulich und spielerisch ihre Werte und machen deutlich, welcher Kandidat zu Ihnen passt. Dabei stellen Sie ihre Mitarbeiter in den Vordergrund, die über ihre Erfahrungen bei HelloFresh reden.
Employer Branding von Porsche
Der Sportwagenhersteller Porsche als Weltkonzern ist ein beliebter Arbeitgeber im Automobilbereich. Mit 150.000 Bewerbungen pro Jahr und regelmäßigen Platzierungen in Bestenlisten zu Top-Arbeitgebern, setzt der Konzern bei seinen Employer Branding-Kampagnen auf eine Unternehmensmarke mit Authentizität & Pioniergeist.
Employer Branding von Deloitte
Deloitte als weltweit agierendes Beratungsunternehmen setzt neue Standards in Sachen Employer Branding. Auf allen Ebenen von Podcast, Blogs bis hin zu eigenen Recruiting Events setzt Deloitte erfolgreich seine Unternehmensmarke in Szene und pflegt ein hervorragendes Arbeitgeberimage. Der Leitsatz des Unternehmens verdeutlicht die Arbeitsweise des Unternehmens: „Making an impact that matters“
Honourable Mentions: Aber auch die Employer Branding-Kampagnen von Facebook, SAP & der Lufthansa sind sehr nennenswert und können als Anregung dienen.
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Kürzlich hinzugefügt:
Recruiting Kampagne
Der Arbeitsmarkt entwickelt sich in den letzten Jahren immer stärker zu einem Arbeitnehmermarkt. Daraus resultieren Besetzungsschwierigkeiten, die sich durch längere Such- und Vakanzzeiten oder durch eine geringere Qualität der Bewerbungen zum Ausdruck kommen. Daher intensivieren Unternehmen auf vielfältige Weise ihre Aktivitäten auf dem Arbeitsmarkt. Eine gängige Praxis: Das Erstellen einer kreativen, öffentlichkeitswirksamen Recruiting Kampagnen. Im Onlineumfeld erschließen sich dafür zahlreiche Marketingkanäle und Recruitingmethoden — Von Employer Branding im Social Media Recruiting, Stellenanzeigen in der Google Suche über Stellenausschreibungen auf Jobbörsen mit Multiposting bis hin zu Personalvermittlung. Entdecken Sie Ihre Möglichkeiten in unserem Ratgeberartikel!