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Active Sourcing: Bewerbersuche selbst in die Hand nehmen

Mit Active Sourcing ist nicht mehr der Bewerber der Suchende, sondern das Unternehmen. Durch intensive Analyse, gezielte Kontaktaufnahme und Aufbau eines Talentpools werden Personalbeschaffungsprozesse wesentlich effizi­enter. Erfahren Sie, wie und wo Sie auf inter­es­sante Kandidaten zukommen können. 

Kandidat wurde durch Active Sourcing zum Vorstellungsgespräch eingeladen

Active Sourcing ist die gezielte Personalbeschaffung, bei der Unternehmen Fachkräfte proaktiv über Netzwerke wie LinkedIn oder XING ansprechen, anstatt auf Bewerbungen zu warten. Ziel ist es, talen­tierte Kandidaten direkt zu gewinnen und langfristig zu binden. Zu den Methoden und Tools gehören die erwei­terte Google-Suche, Lebenslaufdatenbanken und Netzwerke wie LinkedIn oder XING. Google hilft, Lebensläufe online zu finden, während Datenbanken die gezielte Ansprache von Kandidaten ermög­lichen. Soziale Netzwerke bieten Zugang zu einer großen Auswahl poten­zi­eller Kandidaten. Die Vorteile des Active Sourcing liegen in der gezielten Ansprache von Fachkräften, die Zeit und Ressourcen spart. Es ermög­licht den Aufbau langfris­tiger Beziehungen zu Kandidaten, die in einem Talentpool für künftige Stellenbesetzungen gespei­chert werden können. Dies beschleunigt den Rekrutierungsprozess und ist oft kosten­güns­tiger als herkömm­liche Methoden. Ein Beispiel für Active Sourcing ist die direkte Ansprache von Fachkräften auf Messen oder über Netzwerke wie LinkedIn. Unternehmen können Kandidaten mit maßge­schnei­derten Botschaften ansprechen, um ihr Interesse zu wecken. Eine persön­liche und wertschät­zende Ansprache ist dabei entscheidend, um Vertrauen aufzu­bauen. (Geschätzte Lesezeit: 15–20 Minuten)

Was ist Active Sourcing? — eine Definition

Eine festge­legte Active Sourcing Definition gibt es nicht. Zu Deutsch lässt sich Active Sourcing aber mit “aktiver Personalbeschaffung” übersetzen. Gemeint ist damit die Direktansprache von kompe­tenten Fachkräften über Businessnetzwerke wie Xing oder LinkedIn. Personalverantwortliche übernehmen dabei die Rolle des Headhunters und begeben sich proaktiv im Rahmen einer Active Sourcing Strategie auf Mitarbeitersuche, um unter­neh­mens­kri­tische Schlüsselpositionen mit den besten Fachkräften zu besetzen. Dabei sprechen sie quali­fi­zierte Kandidaten an und bewerben sich bei Ihnen als poten­zi­eller Arbeitgeber. Am besten leitet man die Bedeutung & Definition von Active Sourcing mit einem Blick auf die Entwicklung der Personalbeschaffung ab:

Recruiting entwi­ckelte sich Ende der 1950er Jahre, als man zunehmend Fachkräfte benötigte. Eine Aufgabe, die im wieder­auf­ge­bauten Deutschland nicht ganz einfach zu bewäl­tigen war. Recruiter entwi­ckelten ihre Fähigkeiten durch die Hands-on-Mentalität. Eine spezielle Ausbildung in diesem Bereich gab es nicht. Masse statt Klasse reichte jahrzehn­telang vollkommen aus. Für anspruchs­volle Tätigkeiten kam der Headhunter zum Einsatz.

Mit dem Internet begann die Neuzeit in der Personalbeschaffung. Mitarbeiter finden funktio­nierte plötzlich auch im Onlineumfeld. Mit wenigen Keywords aus einer Stellenanzeige konnte man aus den Suchmaschinen passende Kandidaten-Profile filtern. Das Gießkannenprinzip brachte ohne ein klares Bewerberprofil und die dazuge­hörige Detailanalyse nur durch­schnitt­liche Ergebnisse. Fachkräfte mit spezi­fi­schen Kenntnissen waren kaum darunter. Eine Steigerung der Anfrage-Frequenz brachte selten eine höhere Trefferquote. Der längst spürbare Fachkräftemangel und die Globalisierung zwangen Personalverantwortliche zum Umdenken: Qualität statt Masse war angezeigt. Der Umgang mit spezi­ellen Active Sourcing Tools und seman­ti­schen Algorithmen wurde zum Alltag. Um auch in den sozialen Medien erfolg­reich zu sein, brauchte es mehr, als eine Kopie linearer Recruiting-Maßnahmen. So gewann Active Sourcing eine zunehmend größere Bedeutung in der Personalbeschaffung.

Active Sourcing entwi­ckelte sich: Online- und Offline-Maßnahmen, mit denen man geeignete Talente finden und halten kann. Dazu gehört die wertschät­zende Ansprache und langfristige Bindung der Talente. Dabei gilt es eine durch­dachte Active Sourcing Strategie zu entwi­ckeln, um Fachkräfte gezielt zu erreichen. Idealerweise sendet der Kandidat nach dem ersten Kontakt seine Unterlagen, nimmt an einem Interview teil oder trägt sich in einen Talentpool ein. So baut sich der Sourcer einen Bestand an inter­es­santen und inter­es­sierten Kandidaten auf, aus dem er bei Bedarf offene Positionen besetzen kann. Active Sourcing findet überwiegend im Netz statt und erfordert einen inten­siven Analyseprozess und eine vertiefte Kenntnis der Suchmaschinen und ihrer Systematik.

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Active Sourcing Methoden und Tools

Wer Menschen mit spezi­ellen Kenntnissen sucht, braucht spezielle Active Sourcing Methoden und Tools. Einige davon sind kostenfrei und stehen uns – oft unbekann­ter­weise – längst zur Verfügung:

Eine raffi­nierte Active Sourcing Methode funktio­niert über die erwei­terte Suche von Google. Über diese Suchfunktion lassen sich Lebensläufe in den Sozialen Medien finden.

Wer seine Vita nicht öffentlich in das Netz stellen will, findet im Rahmen der Jobbörsen spezielle Lebenslaufdatenbanken. Arbeitgeber können diese einsehen und geeig­neten Kandidaten ihre Stellenanzeigen zukommen lassen.

Wer Wissenschaftler, Ingenieure oder Entwickler sucht, findet diese häufig über Patente. Google Patent ist hierzu­lande eher unbekannt, aber sehr hilfreich als Active Sourcing Methode.

Soziale Netzwerke, wie Facebook, Instagram, Pinterest, Xing und LinkedIn sind ein präde­sti­niertes Tool für Active Sourcing. Der heutige Arbeitsmarkt ist zu einem hetero­genen Umschlagplatz verschie­dener Generationen geworden, die es zielgrup­pen­spe­zi­fisch anzusprechen gilt. Umso mehr gewinnt Social Media Recruiting eine größere Bedeutung als Active Sourcing Methode, da insbe­sondere die Generationen Y und Z, d. h. zwischen 1990 und 2000 Geborene, die sozialen Medien für die Jobsuche nutzen. Die Menge an poten­zi­ellen Bewerbern macht es Unternehmen jedoch schwer, sich effizient auf Facebook & Co. nach Talenten umzusehen. Wer hier gezielt agieren will, muss sich nicht nur intensiv in die zu beset­zende Position einar­beiten, sondern auch in die Systematik der Netzwerke.

  • Vor allem XING und LinkedIn bieten gut ausge­bildete, erfahrene oder gerade ihr Studium abschlie­ßende Kandidaten, die direkt über das Portal kontak­tiert werden können.
  • Zu einem Überraschungspool für Active Sourcing ist inzwi­schen auch der Mikrobloggingdienst Twitter herangewachsen.
  • Über Instagram Recruiting erreicht man vor allem die ganz jungen Kandidaten, Facebook Recruiting zielt eher auf wechsel­willige Arbeitnehmer in Anstellung ab.

Neben den neueren Active Sourcing Methoden, bieten sich auch klassische Bewerbermanagementsysteme als Talentpool an. Hierbei ist es wichtig, die richtigen Schlüsselbegriffe aus der Stellenbeschreibung einzugeben.

Auch offline gibt es viele Möglichkeiten, inter­es­sante Spezialisten kennen­zu­lernen. Auf Hochschul- und Fachmessen, Bloggermeetings, Start-up-Konferenzen, Seminaren, Workshops und auf Schnuppertagen in Unternehmen lassen sich ausge­zeichnet Kontakte knüpfen.

Team bespricht Active Sourcing Strategie
Team bespricht Active Sourcing Strategie

Welche Vorteile hat Active Sourcing als Recruitingmethode?

Vorteile für Arbeitnehmer

Sie werden gefunden. Eine Tatsache, die wesentlich motivie­render ist, als sich auf eine Annonce zu bewerben und zu hoffen, in den engeren Kreis der Kandidaten zu kommen. Spezialisten, die aktiv von einem Arbeitgeber angesprochen werden, können sicher sein, dass der Bedarf für ihre Kenntnisse groß ist und sie gebraucht werden. Eine gute Ausgangsbasis für Verhandlungen! Der Bewerbungsaufwand ist erheblich geringer, als bei der üblichen Jobsuche. Statt vieler verschie­dener Bewerbungsmappen muss nur die Eine für den inter­es­sierten Arbeitgeber erstellt werden. Wer im Rahmen des Active Sourcing angesprochen wird, muss nicht unbedingt sofort wechseln. Sie können sich in den Talentpool aufnehmen und bei passenden Positionen erneut ansprechen lassen. Eine komfor­table Situation. 

Vorteile für Arbeitgeber

Aufwendige Bewerbungsverfahren entfallen. Statt Dutzende einge­hender Bewerbungen zu sichten, Interviews zu führen und womöglich erfolglos eine weitere Bewerbungsrunde zu starten, suchen sich Arbeitgeber mit Active Sourcing ihren maßge­schnei­derten Spezialisten. Gerade bei gefragten Talenten lassen sich so bereits vor Beginn der Zusammenarbeit langfristig Beziehungen aufbauen. Passen Zeitpunkt, Position und Rahmenbedingungen, kann das Unternehmen dann aus einem Pool inter­es­sierter Kandidaten schöpfen. So lässt sich auch häufig ein Vorsprung vor der Konkurrenz heraus­ar­beiten. Der Aufwand ist bei Active Sourcing zwar nicht unerheblich, doch statt aus einer breiten Masse nur subop­timal zu rekru­tieren, findet sich meist eine optimale Besetzung. Da aktiv beworbene Mitarbeiter laut aktueller Untersuchungen dem Unternehmen wesentlich länger treu bleiben, amorti­siert sich Active Sourcing rasch und ist kosten­güns­tiger als teure Printkampagnen.

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Gewusst wie: Active Sourcing Beispiele 

So groß der Erfolg sein kann, so viel kann ein Unternehmen beim Active Sourcing falsch machen. Wer die üblichen Recruiterregeln anwendet, wird beim Active Sourcing Schiffbruch erleiden. Am besten schauen wir uns ein Beispiel an:

Frank Tastenhauer, 34, ist Oracle Programmierer mit viel Erfahrung. Er nimmt an einer IT-Fachmesse teil und wird dort angesprochen. Er steht zwar in einem guten Arbeitsverhältnis, aber er ist angetan vom Interesse des Unternehmens. Auf der Messe sind ebenfalls viele Mitbewerber dabei, um Spezialisten kennen­zu­lernen. Es ist Druck zu spüren und der Sourcer, der ihn anspricht, wirkt übereifrig und hektisch. Frank fühlt sich bedrängt. Nein, bei diesem Unternehmen möchte er doch lieber nicht in den Talentpool aufge­nommen werden. Einige Tage später erhält er von einem weiteren Unternehmen ein Active Sourcing-Schreiben. Das Unternehmen stellt sich und die zu beset­zende Position vor, schreibt über die Entwicklung der Branche und über Expansionspläne. Warum der Arbeitgeber jedoch konkret Interesse an Frank Tastenhauer hat und was seine Besonderheit für das Unternehmen ausmacht, wird nicht klar. Es ist ein Standardschreiben. Das oberfläch­liche Interesse spricht den Kandidaten nicht an.

Active Sourcing verlangt eine sehr genaue Vorbereitung. Standardisierte Floskeln oder eine unklare Stellenbeschreibung machen jede Spezialistensuche zunichte. Ist der Kontakt zustande gekommen, sollte sich das Unternehmen zwar knapp vorstellen, jedoch den Schwerpunkt auf den Kandidaten legen. Hektik oder gar ein Ultimatum für eine Entscheidung sind fatal. Auch ein Active Sourcing Anschreiben sollte die richtige Balance halten zwischen Vorstellung des Unternehmens und konkretem Interesse an diesem Spezialisten. Die Aufnahme in den Talentpool oder ein Interview mit Verantwortlichen sollte als Vorschlag dienen, jedoch nicht als Bedingung.

Unternehmen sollten sich intensiv mit Active Sourcing beschäf­tigen, bevor Sie mit dem Recruiting beginnen.

Bewerber wurde über das Active Sourcing rekrutiert
Bewerber wurde über das Active Sourcing rekrutiert

Aber auch als Kandidat empfiehlt es sich, einige Punkte zu beachten:

  1. Erstellen Sie am besten zwei Profile im Netz, eins für Ihre privaten, eins für Ihre beruf­lichen Aktivitäten.
  2. Berechtigen Sie für Ihren privaten Account nur Freunde und Familie.
  3. Stellen Sie Fotos von Urlaub und Partys gar nicht oder ohne Zugriff der Öffentlichkeit ins Netz.
  4. Denken Sie auch sonst immer daran, dass alles, was Sie ins Internet stellen, auch von inter­es­sierten Unternehmen gefunden werden kann, dazu gehören z. B. Kommentare oder Videos

Fazit

Active Sourcing bietet für alle Beteiligten viele Chancen auf eine langfristige und zufrie­den­stel­lende Zusammenarbeit. Voraussetzungen sind eine ausge­zeichnete Vorarbeit, eine ausge­klü­gelte Active Sourcing Strategie und ein dauer­hafter wertschät­zender Umgang mit inter­es­santen Kandidaten. Nur so kann Active Sourcing gelingen.

Kandidaten aus einem Talentpool
Kandidaten aus einem Talentpool

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Kürzlich hinzu­gefügt:

Recruiting Kampagne

Durch den anhal­tenden Fachkräftemangel stehen Arbeitgeber zunehmend unter Druck, quali­fi­zierte Fachkräfte für Ihr Unternehmen zu gewinnen. Schlüsselpositionen bleiben unbesetzt, lange Vakanzzeiten mindern den Geschäftserfolg und haben schlechtere Wettbewerbsfähigkeit unter breiter Konkurrenz zur Folge. Innovative Unternehmen begegnen diesem Wandel aktiv und setzen schon jetzt auf kreative Recruiting Kampagnen. Dabei gilt es, die eigene Arbeitgebermarke zielgrup­pen­ge­recht & authen­tisch unter erfolg­ver­spre­chenden Bewerbern zu positio­nieren. Im Onlineumfeld erschließen sich dafür zahlreiche Recruitingmethoden — von Employer Branding im Social Media Recruiting, Stellenanzeigen in der Google Suche über Stellenausschreibungen auf Jobbörsen mit Multiposting bis hin zu Personalvermittlung. Entdecken Sie Ihre Möglichkeiten in unserem Ratgeberartikel und gewinnen Sie die besten Fachkräfte für Ihr Unternehmen!