[ BEITRAG ]

Betriebsbedingte Kündigung

Eine betriebs­be­dingte Kündigung ist ein arbeits­recht­liches Instrument, das Unternehmen nutzen, wenn Stellen aus unter­neh­me­ri­schen Gründen abgebaut werden müssen. Solche Gründe können wirtschaft­liche Schwierigkeiten, Umstrukturierungen oder Standortschließungen sein. Für Arbeitgeber ist es wichtig, die recht­lichen Anforderungen zu kennen, um die Kündigung rechts­sicher und trans­parent zu gestalten.

Frist der betriebsbedingten Kündigung wurde nicht eingehalten

Eine betriebs­be­dingte Kündigung ist ein arbeits­recht­liches Instrument, das aufgrund betrieb­licher Gründe wie wirtschaft­lichen Schwierigkeiten oder Umstrukturierungen notwendig wird. Arbeitgeber müssen dabei bestimmte Voraussetzungen wie die Sozialauswahl beachten und die Kündigungsfrist gemäß gesetz­licher Vorgaben einhalten. Eine Abfindung bei einer betriebs­be­dingten Kündigung kann helfen, den Übergang für Mitarbeitende zu erleichtern und Konflikte zu vermeiden. Dieses Verfahren bietet zwar Vorteile und Herausforderungen, von Kosteneinsparungen bis hin zu recht­lichen Risiken, erfordert jedoch eine trans­pa­rente Kommunikation und eine strate­gische Umsetzung.

Voraussetzungen für eine betriebs­be­dingte Kündigung

Betriebliche Gründe

Eine betriebs­be­dingte Kündigung setzt voraus, dass zwingende betrieb­liche Erfordernisse vorliegen. Dazu zählen wirtschaft­liche Schwierigkeiten, ein Rückgang der Auftragslage, Umstrukturierungen oder die Einführung neuer Technologien, die Arbeitsplätze überflüssig machen.

Sozialauswahl

Arbeitgeber sind verpflichtet, bei einer betriebs­be­dingten Kündigung eine Sozialauswahl durch­zu­führen. Dabei werden Kriterien wie Betriebszugehörigkeit, Lebensalter, Unterhaltspflichten und Schwerbehinderung berück­sichtigt, um die Kündigung sozial gerecht­fertigt zu gestalten.

Ultima Ratio-Prinzip

Eine Kündigung darf erst dann ausge­sprochen werden, wenn alle anderen Möglichkeiten, wie die Versetzung auf eine andere Position, ausge­schöpft wurden. Dieses Prinzip stellt sicher, dass die Kündigung wirklich das letzte Mittel ist.

Gründe und Beispiele für eine betriebs­be­dingte Kündigung

Eine betriebs­be­dingte Kündigung wird dann notwendig, wenn zwingende betrieb­liche Gründe die Weiterbeschäftigung von Mitarbeitenden unmöglich machen. Typische Gründe hierfür sind:

  • Wirtschaftliche Schwierigkeiten: Sinkende Umsätze oder finan­zielle Engpässe, die einen Stellenabbau erfor­derlich machen.
  • Technologische Veränderungen: Der Einsatz neuer Technologien oder Automatisierungsprozesse, die bestimmte Tätigkeiten überflüssig machen.
  • Umstrukturierungen: Fusionen, Reorganisationen oder die Auslagerung von Abteilungen, die mit einem Stellenabbau einhergehen.
  • Standortschließungen: Die Aufgabe einer Fabrik oder Niederlassung aufgrund hoher Kosten oder mangelnder Nachfrage.

Ein Beispiel hierfür wäre der Einsatz von KI-Systemen, die adminis­trative Aufgaben übernehmen und dadurch manuelle Arbeitsplätze ersetzen. Um langfristig wettbe­werbs­fähig zu bleiben, können Unternehmen zudem auf Recruiting-Kampagnen setzen, um Fachkräfte für Schlüsselpositionen zu gewinnen.

Abfindung bei einer betriebs­be­dingten Kündigung

Eine Abfindung kann bei einer betriebs­be­dingten Kündigung ein zentraler Bestandteil sein, um die Trennung für beide Parteien einver­nehmlich zu gestalten. Sie dient als finan­zielle Entschädigung für den Verlust des Arbeitsplatzes und kann den Übergang in eine neue Beschäftigung erleichtern. Ein gesetz­licher Anspruch auf eine Abfindung besteht in der Regel nicht, es sei denn, der Arbeitgeber bietet diese im Kündigungsschreiben gemäß § 1a KSchG an.

Tipp: Um poten­zielle Konflikte zu reduzieren, können Unternehmen profes­sio­nelle Personalvermittlungen oder Outplacement-Programme nutzen, um den Übergang für betroffene Mitarbeitende zu erleichtern und sie bei der beruf­lichen Neuorientierung zu unterstützen.

Frau erhielt Abfindung bei betriebsbedingter Kündigung
Frau erhielt Abfindung bei betriebsbedingter Kündigung

Kündigungsfrist bei einer betriebs­be­dingten Kündigung

Die Kündigungsfrist bei einer betriebs­be­dingten Kündigung richtet sich nach den gesetz­lichen Vorgaben des § 622 BGB, sofern keine tarif­lichen oder vertrag­lichen Regelungen vorliegen. Die Frist verlängert sich mit der Betriebszugehörigkeit des Mitarbeitenden gestaffelt wie folgt:

  • Zwei Jahre Betriebszugehörigkeit: Ein Monat zum Ende eines Kalendermonats
  • Fünf Jahre Betriebszugehörigkeit: Zwei Monate zum Ende eines Kalendermonats
  • Acht Jahre Betriebszugehörigkeit: Drei Monate zum Ende eines Kalendermonats
  • Zehn Jahre Betriebszugehörigkeit: Vier Monate zum Ende eines Kalendermonats
  • Zwölf Jahre Betriebszugehörigkeit: Fünf Monate zum Ende eines Kalendermonats
  • 15 Jahre Betriebszugehörigkeit: Sechs Monate zum Ende eines Kalendermonats
  • 20 Jahre Betriebszugehörigkeit: Sieben Monate zum Ende eines Kalendermonats

Diese verlän­gerten Fristen gelten ausschließlich für den Arbeitgeber und bieten den Mitarbeitenden mit zuneh­mender Beschäftigungsdauer einen höheren Schutz. Bei einer Probezeit beträgt die gesetz­liche Kündigungsfrist hingegen zwei Wochen.

Unternehmen sollten sicher­stellen, dass die Kündigungsfrist im Kündigungsschreiben korrekt angegeben ist, um recht­liche Unsicherheiten und poten­zielle Anfechtungen zu vermeiden.

Vorteile und Herausforderungen für Arbeitgeber

Vorteile

  • Kosteneinsparungen: Der Personalabbau kann dazu beitragen, die wirtschaft­liche Stabilität des Unternehmens zu sichern.
  • Flexibilität: Umstrukturierungen können schneller und effizi­enter umgesetzt werden.

Herausforderungen

  • Rechtliche Risiken: Fehler bei der Sozialauswahl oder Kündigungsfristen können zu Klagen führen.
  • Negative Auswirkungen auf die Unternehmenskultur: Entlassungen können die Moral der verblei­benden Belegschaft beeinträchtigen.

Fazit

Die betriebs­be­dingte Kündigung ist ein komplexes, aber notwen­diges Instrument in wirtschaftlich schwie­rigen Zeiten. Arbeitgeber sollten die recht­lichen Voraussetzungen genau beachten und klare, trans­pa­rente Prozesse schaffen, um recht­liche Risiken und negative Auswirkungen zu minimieren. Professionelle Recruiting-Kampagnen können helfen, langfristig wieder ein starkes Team aufzubauen.

HR Rocket — Der Rund-um-Service für Ihre Bewerbersuche

Sie suchen kompe­tente Mitarbeiter und brauchen dringend Unterstützung? Schalten Sie Ihre Stellenanzeigen auf über 130 regio­nalen und branchen­spe­zi­fi­schen Jobbörsen mit unserer Hilfe! Egal ob es um kreative Stellenanzeigen, Google Recruiting oder Social Media Recruiting geht – Sie können auf unsere Kompetenz vertrauen. Zusätzlich unter­stützen wir Sie bei der Gestaltung einer Karriereseite oder dem Active Sourcing im Rahmen einer Personalvermittlung. 

Als Full Service Personaldienstleister sind wir Ihre Experten für digitales Recruiting & helfen Ihnen weiter!

Erweitern Sie Ihr HR-Wissen

Als HR-Profi ist es unerlässlich, stetig infor­miert zu bleiben, um die neusten Trends und Entwicklungen nicht zu verpassen. Bleiben Sie mit unserem HR Glossar immer auf dem neuesten Stand über aktuelle Fachbegriffe, oder schauen Sie bei unserem HR Blog vorbei, um ausführ­liches HR-Wissen zu tanken. 

  • Generation Y

    Die Generation Y, besser bekannt als „Digital Natives“, prägt die moderne Arbeitswelt wie keine andere. Diese Generation ist mit digitalen Technologien bestens vertraut und bringt…
  • Offer Acceptance Rate

    Die Offer Acceptance Rate (Annahmequote) ist eine wichtige KPI im Recruiting, die angibt, wie viele Bewerber ein unter­brei­tetes Jobangebot tatsächlich annehmen. Eine hohe Offer Acceptance…
  • Generation X

    Die Generation X nimmt in der modernen Arbeitswelt eine entschei­dende Rolle ein. Als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die zwischen den Babyboomern und der Generation Y stehen,…
  • Firmenwagen

    Ein Firmenwagen stärkt die Motivation und Bindung von Mitarbeitern, fördert das Unternehmensimage und ist ein zentraler Bestandteil moderner Vergütungsmodelle – insbe­sondere für leitende Angestellte, Außendienstmitarbeiter…
Zum Glossar

Wir helfen bei…

Als Experten für digitales Recruiting wissen wir, wie wichtig gut formu­lierte Stellenanzeigen sind, um die richtigen Kandidaten anzusprechen. Ob Sie Hilfe bei der Formulierung, dem Layout oder der Platzierung Ihrer Anzeigen benötigen — wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Zögern Sie nicht, uns zu kontak­tieren. Gemeinsam erstellen wir Stellenanzeigen, die Ihre idealen Kandidaten ansprechen und Ihr Unternehmen im besten Licht präsen­tieren. Lassen Sie uns zusam­men­ar­beiten, um Ihre Personalsuche zum Erfolg zu führen! 

Kürzlich hinzu­gefügt:

Stellenanzeigen schalten
Das breite Feld der Jobportale erstreckt sich über genera­lis­tische und regionale, aber auch branchen­spe­zi­fische Jobbörsen. Personaler und Recruiter stehen vor der Wahl des richtigen Recruitingkanals, müssen kosten­ef­fi­zient über ihr Budget walten und effektiv mit ihren zeitlichen Ressourcen umgehen. Dabei ist das erfolg­reiche Schalten von Stellenanzeigen ein wichtiges Fundament bei der Mitarbeiterbeschaffung — von der richtigen Formulierung über die Wahl der richtigen Jobbörse bis hin zum Schalten von Social Media Ads. Eine kreative, strate­gisch platzierte Stellenanzeige erreicht schnell die richtigen Bewerber und trägt dazu bei, dass das Unternehmen im Ansehen der Arbeitnehmer steigt. So stellt die Stellenanzeige nicht nur einen ersten Touchpoint in der Candidate Journey dar, sondern bleibt auch nachhaltig im Gedächtnis quali­fi­zierter Fachkräfte. Wir zeigen Ihnen in unserem Ratgeberartikel, wie & wo Sie Ihre Stellenanzeige platzieren, um erfolg­reich neue Mitarbeiter zu finden!